Wolf im Wildpark Granat

Das Märchen vom „bösen Wolf“

Um es direkt vorweg zu nehmen, ich hab noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen. Und damit kommen wir auch direkt zum Thema, denn in den meisten Regionen dieses Planeten sind sie so gut wie ausgerottet. Zu Recht werden bestimmt viele sagen, denn immerhin ist der Wolf ja ein gefährliches Raubtier. Aber was macht das eigentlich mit unserer Natur, wenn wir dauernd etwas „entfernen“, daß uns vielleicht gefährlich werden könnte? Was macht es mit dem ökologischen Gleichgewicht?

Die menschliche Evolution ist, im Vergleich zu Flora und Fauna unserer Erde, relativ jung. Bevor wir aus unseren Höhlen gekrochen sind, haben sich schon Nahrungsketten gebildet, Symbiosen und auch die Prädatoren haben sich herauskristallisiert. Spezialisierte Jäger, die dafür gesorgt haben, daß bestimmte Tierarten sich nicht über alle Maßen vermehrt haben. Ich will hier nicht den Darwinismus heraufbeschwören, aber dieses System hat lange Zeit wirklich sehr gut funktioniert.

Der Mensch ist aber ein Kontrollfreak, wir möchten alle Risiken so gering wie möglich halten. Außer es sind Risiken die von Menschen gemacht sind und Profit abwerfen, wie z.B. die Atomkraft, dem setzen wir uns einfach aus… schließlich sind wir ja auf unseren günstigen Strom auf der Steckdose angewiesen. Aber das ist ein anderes Thema…

Der Auslöser für mich, daß ich nun diesen Blogeintrag schreibe, ist ein Film den ich neulich gesehen habe: „Wölfe“ (OT „Medicine Of The Wolf“) von Julia Huffman, eine US-Amerikanische Dokumentation. Zusammen mit dem Naturfotografen Jim Brandenburg bringt einem Julia näher, wie sehr diese Tiere verschmäht sind und wie kontrovers die Debatte um die Wölfe in den USA geführt wird. Jim Brandenburg ist Fotograf für National Geographic und hat in seiner Heimat Minnesota über lange Zeit ein Wolfsrudel beobachtet, auch dies ist Thema in dem Film.

Um es kurz zu machen, der Film hat mich sehr berührt und mir das Thema extrem nahe gebracht. Bis dato hatte ich als Berührungspunkte zu Wölfen nur meine Fotografien aus diversen Wildparks und ein Märchen, vom großen bösen Wolf.

In Deutschland war er übrigens 150 Jahre lang ausgerottet, mittlerweile gibt es wieder fast 30 Wolfsrudel. In den USA wurde er im Yellowstone Nationalpark wieder angesiedelt, seitdem erholt sich dort das Ökosystem. Vielleicht wird es Zeit das wir umdenken und ihm wenigstens in den letzten großen Landschaftsgebieten unseres Landes einen Platz lassen.

Ich will hier keine große Abhandlung über das Thema schreiben, sondern einfach nur mal einen kleinen Denkanstoß geben. Viele von uns reisen ins Ausland, nehmen eine Auszeit im scheinbar unberührten Island oder fliegen nach Australien ins Outback, einfach nur um ein wenig Abenteuerfeeling zu haben, Natur zu genießen, wilde Tiere zu sehen… merkt Ihr was ???

Übrigens weiß niemand so genau, ob wir den Wolf als Haustier domestiziert haben, oder ob er sich uns angeschlossen hat. Letzteres wäre, Stand heute, eine schlechte Entscheidung gewesen…

 

Links:

Film: „Wölfe“

Jim Brandenburg

Naturschutz Bund

Artikel zum Ökosystem im Yellowstone Nationalpark

Naturwildpark Granat

 

Mein Name ist Michael Wipperfürth, ich bin Fotograf und Bildbearbeiter aus Düsseldorf.

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1 Kommentar.

  • Michael Wipperfürth
    8. Februar 2018 22:16

    Da ich mich aktuell wieder ins Thema eingelesen habe, Stand heute sollen in Deutschland ca. 60 Wolfsrudel vertreten sein. Die Medien pushen das wieder hoch und haben einen aktuellen Sündenbock mit scharfen Zähnen gefunden. Der Wolf wird also auch 2018 wohl das „Untier“ in der Regenbogenpresse sein. „Kampfhunde“ sind jetzt kein Thema mehr, mal sehen wer 2019 im Fokus steht…