7 Tipps für Deine Bewerbungsfotos
Im folgenden Artikel möchte ich Dir gerne ein paar Tipps und Erfahrungen mitgeben, die ich unter anderem bei meiner Tätigkeit als Fotograf im Bereich Bewerbungsfotos gesammelt habe.
Auch wenn es laut landläufiger Meinung seit dem Gleichstellungsgesetz nicht mehr im Fokus stehen sollte, so ist das Bewerbungsfoto doch immerhin der erste persönliche Eindruck den Du bei Deinem (möglicherweise) zukünftigen Arbeitgeber hinterlässt.
Und dieser sollte rundum positiv sein, denn der erste Eindruck zählt. Daher kommen wir direkt zum ersten Punkt:
1. Lass Deine Bewerbungsfotos von einem Fotografen machen – Profiarbeit zahlt sich aus
Das hat auch ein wenig mit Wertschätzung gegenüber Deinem zukünftigen Arbeitgeber zu tun. Wenn Du dem Personalchef oder Recruiter ein Handyfoto oder womöglich noch ein zurechtgestutztes Bild aus dem Urlaub präsentierst, so zeugt das nicht unbedingt von grossartigem Einsatz deinerseits.
Auch auf Bilder aus dem Automaten solltest Du verzichten.
Glaub mir, ein Mensch der im Personalwesen tätig ist, erkennt solche Bilder sofort.
Als Fotograf sorge ich für eine ausgewogene Lichtsetzung, ich achte auf Dein Posing und Deinen Gesichtsausdruck um Dich positiv und authentisch zu präsentieren.
2. Finde den richtigen Fotografen
Kläre im Vorfeld mit dem Fotografen einige Details zum Shooting ab. Nimmt er sich genügend Zeit für Dich?
Die meisten Menschen müssen vor der Kamera erstmal auftauen, es muss Vertrauen aufgebaut werden. So etwas geht bei den meisten nicht in 10-15 Minuten, gute Ergebnisse brauchen Zeit. Und schliesslich willst Du ja nicht irgendein Bild, sondern das Bewerbungsfoto auf dem Du komplett positiv mit Deiner Ausstrahlung punkten kannst.
Ausserdem sollte der Fotograf von Dir in Erfahrung bringen, für welches Berufsfeld Du Dich bewerben möchtest.
So kann er Dir schon im Vorfeld Tipps geben, wie Du Dich kleiden solltest und wie nicht.
Damit kommen wir auch schon zu Tipp Nr.3:
3. Die Kleidung
Die Kleidung sollte, wie schon erwähnt, dem Beruf angemessen sein. „Dress for the job you want!„. Wenn Du dich als Mann für einen Bankberuf bewirbst, sollte es schon ein Anzug mit Krawatte sein.
Bei einer Frau ein entsprechendes Businessoutfit. Ist der Berufszweig hingegen weniger repräsentativ, dann kann es auch etwas legerer sein. Achte aber darauf, das zum Beispiel das Hemd oder die Bluse nicht zu weit aufgeknöpft ist und auch nicht zu viel Haut zu sehen ist. Schulterfreie Tops bei Frauen sind bei Bewerbungsfotos ein NoGo.
Bei der Farbe und der Musterung der Kleidung ist weniger mehr, verzichte daher auf auffällig gemusterte Kleidungsstücke sowie auf zu kräftige Farben. Insgesamt sollten in der ganzen Kombination nicht mehr als 3 Farben vorhanden sein. Natürlich sollte die Kleidung sauber, gebügelt und nicht abgenutzt sein. Es empfiehlt sich auch, zum Shooting evtl. mehrere Outfits oder mögliche Kombinationen mitzubringen.
4. Bereite Dich auf den Shooting vor
Wenn Dein letzter Friseurbesuch schon einige Zeit zurückliegen sollte, so ist dies der Zeitpunkt, an dem Du ihn mal wieder aufsuchen solltest. Das hilft übrigens auch dem Selbstvertrauen vor der Kamera auf die Sprünge. Ein Gang zur Kosmetikerin kann auch nie schaden, das solltest Du aber nicht 2 Stunden vor dem Shooting machen. Unschöne Rötungen der Haut können die Folge sein und das wollen wir auf den Bildern ja nicht haben.
Vermeide wenn möglich den Besuch des Solariums kurz vor dem Shooting, auch dies führt zu Rötungen und unschönen Hautfarben. Ebenso sollte so ein Fotoshooting nicht direkt nach Deinem Sommerurlaub stattfinden, gebräunte Haut gilt zwar bei vielen als schick, macht sich aber auf solchen Fotos nicht so gut. Falls es doch nicht anders geht, kann der Fotograf dies in der anschliessenden Bildbearbeitung etwas korrigieren.
Verzichte auf zu viel MakeUp und mach Dir keine Sorgen, wenn Du am Tag des Shootings diesen „berühmten“ Ausgehpickel im Gesicht hast. Dein Fotograf kann (sollte) ihn in der Bildbearbeitung verschwinden lassen.
Trage nicht zuviel Schmuck, keine zu großen Ohrringe. Piercings im Gesicht solltest Du nach Möglichkeit rausnehmen.
Wenn Du eine Brille trägst, dann reinige sie bitte vor dem Fotoshooting gründlich.
5. Welches Format? Farbe oder Schwarz-Weiß?
Lange Zeit war hier das Bild im Hochformat ein Muß, mittlerweile sind aber auch Bilder im Querformat gebräuchlich. Je nach Layout der Bewerbungsunterlagen kann das Bild auch rund oder quadratisch geschnitten werden, das ist aber eher die Ausnahme und würde ich nur für sehr kreative Berufe empfehlen.
Beim Bild im Querformat wird die abgebildete Person nicht so sehr eingeengt, der Bildaufbau ist offener. Der Fotograf sollte für den Kunden Bilder in beiden Varianten anfertigen, das ist auch meine Praxis.
Auch in Bezug auf die Farbigkeit gibt es keine allgemein gültige Regel, außer das es nicht qiuetschbunt sein darf. Schwarz-Weiß ist etwas edler von der Anmutung, eignet sich aber nicht für jedes Gesicht. Aufgrund der höheren Kontraste im Schwarz-Weißbild ist es vor allem für Personen fortgeschritteneren Alters nicht so vorteilhaft, wohingegen ein jugendliches Gesicht durchaus davon profitieren kann.
Dein Fotograf wird Dich dazu bestimmt gerne beraten, ich fertige die finalen Bilder mittlerweile in beiden Variationen an, Du bekommst also immer je ein farbiges und ein schwarzweisses Bild.
6. Wie posiert man für ein Bewerbungsfoto?
Generell werden Bewerbungsfotos frontal oder im Halbprofil aufgenommen. Idealerweise ist Dein Gesichtsausdruck symphatisch, offen und freundlich. So als würdest Du grad jemand sehen den Du sehr gerne magst. Das ganze darf natürlich nicht übertrieben sein. Es muss authentisch aussehen und wenn Du dich für den richtigen Fotografen entschieden hast, wird er Dich auch genau dahinführen.
Der Blick sollte immer zum Betrachter gerichtet sein, also genau in die Kameralinse. Du schaust Deinem Gegenüber in die Augen, alles andere wirkt unsicher oder ausweichend.
Dein Kopf und Dein Oberkörper sollten idealerweise in einer Achse zum Betrachter sein. Nicht vorbeugen, das wirkt bedrohlich.
Solltest Du dich für eine höhere Führungsposition bewerben, darf das Posing auch durchaus etwas überlegener und der Gesichtsausdruck etwas ernster sein. Schliesslich erwartet man von einer solchen Position Durchsetzungsvermögen und eine etwas dominantere Ausstrahlung.
7. Lass jemand anderes die Bilder aussuchen
Nach dem Shooting hast Du die Qual der Wahl, da können gerne mal mindestens 50 Bilder entstehen, aus denen Du nun aussuchen musst.
Aber kannst Du wirklich objektiv beurteilen, welche Fotos nun wirklich die besten für eine Bewerbung sind? Ich sage Nein!
Du wirst in der Regel die Bilder auswählen, auf denen Du dir selbst am besten gefällst. Aber dies ist hier nicht das Kriterium, da kann Dich am besten ein Aussenstehender beraten, jemand der Dich nicht kennt.
Die erste Wahl ist hier Dein Fotograf, gerne helfe ich meinen Kunden bei der Bildauswahl.
Ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen mit dieser kleinen Zusammenstellung an Tipps helfen konnte. Vieles entstammt dem „Fragenkatalog“ dem meine Kunden beim telefonischen oder persönlichen Vorgespräch ausgesetzt sind.
Noch ein paar kurze Worte zum Ablauf bei mir im Atelier:
Ich plane für ein solches Shooting mindestens 1 Stunde ein, so kannst Du erstmal in Ruhe ankommen, eine Tasse Kaffee oder Tee trinken.
Ausserdem kann ich Dich in einem kurzen Gespräch besser kennenlernen, denn ich halte generell nichts von „Fliessbandarbeit“ bei Fotoshootings.
Das Atelier befindet sich in unserer Wohnung, hier ist Wohlfühlatmosphäre angesagt und Du musst auch keine Angst haben, dass durch Laufkundschaft das Shooting unterbrochen wird.
Während des Shootings werde ich Dir immer wieder die Bildergebnisse zeigen und Dir auch Feedback geben damit wir gemeinsam das beste Ergebnis erreichen.
Wenn alle Bilder im Kasten sind, können wir die Ergebnisse gerne direkt vor Ort sichten und ausssuchen. Oder ich sende Dir einen Link zu einer Online-Galerie, in der Du in aller Ruhe deine Favoriten aussuchen kannst.
Nachdem ich Dir nun all diese Infos an die Hand gegeben habe, hoffe ich, das Du den richtigen Fotografen für Dich findest.
Natürlich würde ich mich sehr freuen wenn Deine Wahl auf mich fallen sollte.
Liebe Grüße
Michael Wipperfürth
Mein Name ist Michael Wipperfürth, ich bin Fotograf und Bildbearbeiter aus Düsseldorf.
6 Kommentare.
Super hilfreich und interessant!
Vielen Dank, freue mich sehr über Dein positives Feedback!:-)
Hallo Michael,
Vielen Dank für die tollen Tipps!
Du konntest mir damit auf jeden Fall weiterhelfen 🙂
Hallo Tim, sehr gerne! 🙂
Toll geschrieben und auf den Punkt getroffen 🙂
Wow, ich wusste gar nicht, auf was man alles achten kann. Sehr gut geschrieben! Mein nächstes Bewerbungsfoto wird, Dank dieser Tipps, mit Sicherheit viel besser aussehen.